Stefano Basso: „Es ist alles eine Frage des Groove“

Dass Musik zu einem integralen Bestandteil seines Lebens wird, stand schon immer fest. Nicht zuletzt auch aufgrund seines Familiennamens. Stefano Basso, Produktionsmitarbeiter von ASA, kam durch seine Familie mit der Musik in Kontakt. Dies ist seinem älteren Bruder zu verdanken, dem er die ersten Alben geklaut hat. „Mit The Dark Side of the Moon von Pink Floyd kam ich zum ersten Mal mit richtig großartiger Musik in Berührung. Wenn die Latte jedoch bereits zu Beginn derart hoch liegt, muss alles, was danach kommt, unendlich viel besser sein, um dasselbe Niveau zu erreichen. Es war dann das zweite Album von Deep Purple, „Made in Japan“, das ihn getroffen hat wie ein Blitz: Das Schlagwerk hat mich überwältigt und ab dem Moment war ich mir sicher, dass ich diesen Weg einschlagen möchte. In der 9. Klasse habe ich mir ein Schlagwerk ausgeliehen und mein Moment war gekommen. Ich habe Kurse besucht, ich habe geübt, aber voll hineingehängt habe ich mich nicht...“.

Was hat dich aber die Musik gelehrt?
Disziplin. Und auch Kreativität und Experimentierfreudigkeit.  Heute habe ich die Drumsticks allerdings an den Nagel gehängt, denn wenn etwas mehr Anstrengung als Freude macht, ist die Zeit zum Aufhören gekommen. Trotzdem bin ich bis heute davon überzeugt, dass der Schlagwerker den Schwerpunkt einer Band darstellt. Obwohl das Schlagwerk häufig schlecht behandelt und in den Hintergrund gerückt wird, stellt es in Wahrheit das Rückgrat dar. Nicht nur, weil es den Rhythmus vorgibt, sondern auch weil es die Fehler der übrigen Gruppe ausgleicht. Das Schlagzeug läuft bei Bedarf nach, holt auf, passt sich an und kann sogar die Ungenauigkeiten ander

Was davon integrierst du in deinen Alltag?
 
Den Rhythmus und die Organisation. Als Schlagwerker hängt der richtige Rhythmus zu einem großen Teil von der Qualität meines Spiels ab, aber auch vom Spiel der anderen.

Welche Musik erklingt bei ASA?
 
Mit Sicherheit wird nicht nur ein Genre gespielt, denn die Wahl hängt stark von der aktuell durchgeführten Tätigkeit ab. Grundsätzlich muss aber immer der Rhythmus im Mittelpunkt stehen. Wenn ich einen Musiker auswählen müsste, würde ich auf John Coltrane und seine Version von „My Favorite Thing“ setzen. Ein Song mit einer wunderbaren Melodie, die viel Aufmerksamkeit erfordert und bei der der Rhythmus niemals außer Acht gelassen werden darf. 

Ist ASA eine Band oder ein Orchester?
Wir sind seit 30 Jahren ein Sinfonieorchester, das die Instrumente zusammen stimmt. Einer alleine klingt nicht gut, aber miteinander können wir herrliche Musik machen. Das Wichtigste ist, ein gemeinsames Metrum zu verwenden und den richtigen Groove zu finde

Nicht nur als Musiker, sondern auch als Facharbeiter: Wie gelingt das?
Ich glaube, dass jeder lernen muss, aus Bescheidenheit und zugunsten der guten Zusammenarbeit sich selbst zurückzunehmen. Wichtig ist das Bewusstsein, dass es nichts „Absolutes“ gibt, und Bereitschaft zu zeigen, sich selbst kritisch zu betrachten. Verbesserung entsteht auch durch das Anzweifeln des eigenen Handelns, um alternative und eventuell „bessere“ Lösungen zu finden.

Bringst du das auch den jungen Menschen bei, die du im Unternehmen ausbildest?
Zu meinen Tätigkeiten gehört auch das und für mich ist es eine Ehre und eine verantwortungsvolle Aufgabe. Nicht nur berufliche Informationen weiterzugeben, sondern vor allem einen Ansatz für die Durchführung einer Arbeit zu vermitteln, ist auf jeden Fall erfüllend, aber auch äußerst fordernd, wenn das Ziel darin besteht, etwas zu lehren, das weit über das korrekte Festziehen einer Schraube hinausgeht. Meine Aufgabe ist, eine Methode, eine Philosophie, eine Herangehensweise an die Arbeit aufzuzeigen, die wertvoll ist.  
 

Wer hat dir all das beigebracht?
Mein Vater, ein großartiger Mann und ein großer Kritiker. Heute erkenne ich mich häufig in ihm wieder. Mir gefällt folgender Gedanke: Heute bin ich meinem Vater dankbar für das, was er mir gelehrt hat, und so könnte es in Zukunft auch mit meinen Auszubildenden sein.

Dass Lehren ein Teil deiner DNA ist, bestätigt auch eine Auszeichnung, die du kürzlich als Tauchlehrer erhalten hast...
Ich habe diese Anerkennung für 25 Jahre durchgehende Lehrtätigkeit erhalten. Ein Zeichen dafür, dass ich älter werde, und auch für meine grenzenlose Liebe zum Wasser. Die Leidenschaft für das Tauchen entstand genau daraus und aus den Dokumentarfilmen von Jaques Cousteau, die ich als Kind gesehen habe. Neben dem Blitz der Musik traf mich der zweite Blitz meines Lebens mit etwa fünf Jahren, als ich zum ersten Mal am Meer war. Eine Liebe auf den ersten Blick, für die ich auch bereit war, in eine Ausbildung zu investieren. Es gab eine Zeit, in der der Weg zum Unterwassergutachter durchaus realistisch war. Das Leben hält jedoch meist andere Pläne für uns bereit und so habe ich es dabei belassen, einen Kurs zu buchen und anschließend Tauchlehrer zu werden.

Was begeistert dich an der Unterwasserwelt?
Die Ruhe. Der Frieden, den ich finde, wenn ich dort unten bin. In diesen Momenten denke ich nur an das, was ich tun muss, insbesondere wenn ich mit Neulingen unterwegs bin. Ich spüre ganz deutlich die Verantwortung, die ich für sie trage. Ein Großteil der Arbeit wird jedoch fernab des Wassers beim Aufbauen eines Vertrauensverhältnisses geleistet. Die Menschen müssen abtauchen und dabei nur daran denken, dass sie Spaß haben und sich gut fühlen: Meine größte Freude ist, sie nach den anfänglichen Zweifeln beim Auftauchen zu beobachten, mit einem lachenden Gesicht und dem Wunsch, erneut zu tauchen.

Welche Mittel aus dem Tauchsport bringst du mit an deinen Arbeitsplatz?
Das Bewusstsein, niemals alles zu wissen, sich stets verbessern zu müssen und sich niemals mit Pseudo-Sicherheiten zufriedenzustellen. Ich beobachte mit Ratlosigkeit all jene, die mit der Sicherheit abtauchen, dass jegliche Ausrüstung den Standards entspricht. Ich kontrolliere und überprüfe alles, stelle mir Fragen und löse Zweifel. Ich glaube jedoch, dass dies meinem Charakter zuzuschreiben ist und nicht meiner Vorgehensweise beim Tauchen. Auch die Arbeit ist für mich ein konstanter Anlauf, mich zu verbessern, mich niemals zufrieden zu geben, Herausforderungen anzunehmen. Das Ziel besteht dabei darin, immer wieder neue Anreize zu finden. Dies ist jedoch ein zweischneidiges Schwert, insbesondere wenn du die Perfektion suchst, der du auch bei anderen nachjagst. Nach mittlerweile 30 Jahren bei ASA habe ich jedoch noch immer Lust zu laufen.

Tutto Schermo
Stefano Basso working on Hilterapia

30 Jahre sind eine lange Zeit: Was hat dich im Unternehmen gehalten?
Das Projekt. Ich habe von Beginn an auf das Unternehmen und seine Vision gesetzt. Die Zeit ist mir allerdings entglitten, ohne dass ich es bemerkt habe. Dazwischen gab es mit Sicherheit jede Menge Leben, viele Enttäuschungen und einige zerplatze Träume. Trotzdem möchte ich mich weiterhin für dieses Projekt einsetzen. Mir selbst gegenüber habe ich in erster Linie die Verantwortung, dieses Ziel zu erreichen. Und wenn ich wütend werde, weil die Harmonie nicht stimmt, und ich dabei Dissonanzen wahrnehme, dann passiert das, weil ich weiter daran glaube.  Seit ich spiele, spiele ich mit vollem Einsatz.
 

Was wünschst du dir für ASA? Und für dich selbst?
Für ASA wünsche ich mir den Mut zu wagen. Wir müssen mit Sicherheit am „Groove“ arbeiten, aber die Bedingungen dafür sind seit jeher bekannt: Jeder muss die Verantwortung dafür übernehmen, mit den anderen gemeinsam zu musizieren, und dabei auf sein Solo verzichten. Mir selbst hingegen wünsche ich Seelenfrieden ohne Gewissensbisse und ohne Bedauern. Mir gefällt der Gedanke, dass ich in jedem Moment das Beste getan habe, das gerade möglich war.

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